
Ährenfusarium (Fusarium graminearum / Fusarium culmorum)
Ährenfusarien bergen neben der Gefahr von Ertragsverlusten das zusätzliche Risiko der Mykotoxinbildung (z. B. DON und ZEA).
Fusariumbefallene Ernterückstände an der Bodenoberfläche bilden die hauptsächliche Infektionsquelle. Von kontaminiertem Saatgut kann die Infektion ebenso ausgehen. Möglich ist auch das Eindringen des Erregers über den Boden durch die Kronenwurzeln.
Der gefürchtete Ährenbefall durch Fusarien ist mittels Windverbreitung oder durch Regenspritzer während der Weizenblüte möglich. Die Temperaturen müssen dafür über 20 °C liegen.
Temperaturabhängig müssen die Ähren über mindestens 24 Stunden feucht sein.
Schadbild in der Ähre
- Ausbleichen einzelner Ährchen, sog. partielle Weißährigkeit
- Ährenwelke über dem infizierten Ährchen mit Kümmerkorn
- Bei feuchter Witterung rosa-orangefarbene Sporenleisten auf den Spelzen der zuerst infizierten Ährchen
- Besiedlung mit Schwärzepilzen aller vorzeitig vergilbten Ährchen
Vorbeugende Bekämpfungsmaßnahmen
- Anbau resistenter Sorten
- Fruchtfolgestellung
- Pflügen und Förderung der Strohrotte
- Weizen nach Mais vermeiden, bzw. nur nach Zerkleinerung der Stoppeln und sauberem Unterpflügen
- Fungizideinsatz zur Reduzierung des Mykotoxinrisikos maximal zwei Tage vor/nach dem infektionsfördernden Regen
- Scharfe Wind- und Siebreinigung sowie trockene, gut belüftete Lagerung, um weitere Mykotoxinbildung zu verhindern

Ährenfusarium - mit resistenten Sorten das Risiko minimieren
Das Ährenfusarium und die damit einhergehende mögliche Mykotoxinbelastung des Erntegutes sind nach wie vor eine der ganz großen Gefahren für den erfolgreichen Weizenanbau. Da das Anbaumanagement beim Weizen in den letzten zwei Jahrzehnten nicht grundsätzlich revolutioniert wurde, sind auch die Risikofaktoren für die Infektion die gleichen geblieben.
Kostenneutral Ährenfusarium vermeiden - die Sortenwahl!
Entsprechend der vom Landwirt zu beeinflussenden Vorfrucht, der Maisstoppelzerkleinerung und der Grundbodenbearbeitung mit oder ohne Pflug gestalten sich die Infektionsrisiken in Kombination mit der zur Blüte vorherrschenden Witterung entweder als beherrschbar oder als unkalkulierbar.
Der zentrale und vor allem kostenneutrale Baustein zur Vermeidung von Ährenfusariuminfektionen ist und bleibt die Sortenwahl. Die Hälfte der in Deutschland zugelassenen Sorten sind überdurchschnittlich resistent und nur 6 % zeigen eine erhöhte Anfälligkeit (Bundessortenamt, Beschreibende Sortenliste 2016). Das ist ein gutes Beispiel für den Zuchtfortschritt.
Besonders ährenfusariumresistente Weizensorten wie z.B. SPONTAN, LG IMPOSANTO und AKZENT bieten einen tatsächlichen Vorteil. Die von von Dr. C. Brandfaß und Dr. J. Weinert an der LWK Niedersachsen entwickelte "Matrix zur Bewertung des schlagspezifischen Toxinrisikos" verdeutlicht das hervorragend. Hierüber können in Abhängigkeit der jeweiligen Risikofaktoren und der Sortenanfälligkeit gegenüber Ährenfusarium das Toxinrisiko sowie die Notwendigkeit eines gezielten Fungizideinsatzes während der Blüte mit Azolwirkstoffen ermittelt werden.
Resistenz lohnt sich!
Die Autoren fordern dazu auf, bei der Anbauplanung ein Fusariumrisiko ≤ 1,0 anzustreben. Das heißt: Im Falle der mit BSA-Note 3 als gering anfällig eingestuften Sorten SPONTAN und LG IMPOSANTO könnten Sie bis auf die „Hochrisikovariante“ Vorfrucht Mais (ohne Stoppelzerkleinerung bei pflugloser Bodenbearbeitung und vielen Maisstoppelresten auf der Oberfläche) immer auf eine Blütenbehandlung verzichten, was eine Kostenersparnis von bis zu 50,– Euro ausmachen kann.
Allein durch die Resistenzleistung (BSA-Noten in der Matrix von 2–6 bzw. 7 im Sonderfall Tobak) reduziert sich das Toxin-risiko um ca. 25 % je BSA-Note. Das bedeutet:
- Sorten wie SPONTAN, LG IMPOSANTO oder AKZENT (BSA-Note 3) sind gegenüber solchen, die eine mittlere bis hohe Anfälligkeit (BSA-Note 6) zeigen, mit einem 75 % geringeren Toxinrisiko behaftet!
- Vergleichbare Wirkungsgrade können Sie mit einer Blütenspritzung selbst bei optimalen Bedingungen hinsichtlich Witterung und Einsatzzeitpunkt kaum erreichen.
Entscheidend für die herausragende Resistenzleistung ist das Zusammenspiel einer guten Resistenz gegenüber der Primärinfektion einzelner Ährchen, wozu auch die Blühbiologie der Sorten einen Beitrag leistet, und der Resistenz gegenüber der Ausbreitung nach Primärinfektion über die Spindel in darüber liegende Kornanlagen.
Nutzen Sie den LG Resistenzvorsprung im Ährenfusarium, denn damit sichern Sie Ihre Weizenerträge auf dem Feld und in der Verwertung/Vermarktung!