Winterweizen 2025:
Mit der richtigen Sorte zum Erfolg

Blick auf einen Weizen Produktentwicklungs-Versuch in Niedersachsen

Aussaat 2024: Comeback des Weizens

12,2% Flächenzuwachs nach schwieriger Saison

Im Herbst 2024 drillten die deutschen Landwirte die Saat für 2,78 Millionen Hektar Winterweizen. Damit stieg die Aussaatfläche um 12,2 % gegenüber dem Vorjahr und erreichte fast wieder das Vorjahresniveau von 2023.

Die deutlich ausgeweitete Fläche war eine Reaktion auf die witterungsbedingt schwierige Saison 2023/24, in der die Anbaufläche auf einen Rekordtiefstand gesunken war. Aufgrund schwächelnder Qualitäten war die Nachfrage nach rohproteinreichen Sorten besonders stark.

Frühjahr 2025: Trockenheit als Stressfaktor

Späte Saaten und Nährstoffmangel bremsen die Entwicklung

Nach milder Überwinterung brachte das Frühjahr 2025 vor allem Trockenheit. Frühfröste blieben aus, allerdings litten Winterweizen und Winterraps stärker unter dem Wassermangel als Wintergerste. 

Insbesondere spätere Saaten mit geringem Wurzelwachstum waren nicht der Lage der nutzbaren Feldkapazität des Bodens ausreichend schnell hinterherzuwachsen. Zusätzliche erschwerten die nicht vorhandenen Niederschläge gerade im frühen Frühjahr die Pflanzenernährung. Die Andüngung, insbesondere schwacher Bestände, war in vielen Fällen nicht erfolgreich, da Nährstoff nicht in Lösung kamen und so nicht pflanzenverfügbar wurden. Die ersten Vorernteschätzungen fielen deshalb vorsichtig aus und ließen erst mittelmäßige Erträge erwarten.

Ab Mai verbesserten punktuelle Regenfälle die Versorgung, doch die Verteilung war ungleich. Regionen mit speicherfähigen Böden profitierten stärker als sandige Standorte, die kaum Feuchtigkeit halten können. In vielen Regionen kam der Regen aber noch rechtzeitig für die Kornfüllungsphase.

Ernte 2025: Zwischen Regenpausen und Geduld

Qualitäten stark abhängig von Sorte und Erntebedingung

Der Erntebeginn im Juli verlief holprig. Ab der zweiten Juliwoche unterbrachen immer wieder starke Regenfälle den Mähdrusch, sodass viele Landwirte von einer „Ernte vor und nach dem Regen“ sprachen. Die Erntearbeiten zogen sich so bis in den August hinein hin und stellten viele Betriebe auf die Geduldsprobe wie selten in den letzten Jahren.

Qualitativ zeigten sich heterogene Ergebnisse:

  • Proteinwerte lagen in vielen Gebieten über dem Vorjahr, jedoch mit großen regionalen Schwankungen.
  • Fallzahlen fielen teils niedriger aus, insbesondere dort wo reife Bestände vor der Regenphase nicht geerntet werden konnten.
  • Insgesamt halfen Sorten mit hoher Fallzahlstabilität, die Qualitätseinbußen abzufedern.
     

Preisdruck am Markt: Qualität zahlt sich aus

Warum A-Weizen weiterhin gefragt ist.

Aktuell liegen die Preise für Winterweizen deutlich unter 200 €/t. In vielen Regionen berichten Landwirte von Preisen um 155-195€, deutlich niedriger als im Vorjahr und im mehrjährigen Vergleich. Qualitäten im A-Bereich werden regional angemessen honoriert. Die Preisdifferenz zwischen B- und C-Qualität kann als gering beschrieben. Der Kassamarkt unterliegt der Matifbörse angesichts des „Erntedrucks“ umfangreicher als zuletzt. Der Weizenpreis befindet sich seit 2022 in einem klaren Abwärtstrend: Ausgehend von über 300 €/t im Jahr 2022 sank das Preisniveau über 250 €/t in 2023 auf rund 220 €/t zu Beginn 2024 und aktuell nahe 195 €/t. Gründe sind eine gute europaweite Ernte, geringere Nachfrageimpulse und ein hoher Angebotsdruck am Markt.

Sicherlich waren die Preise schon deutlich höher, gerade in den letzten Jahren, aber insgesamt lässt sich Winterweizen nach wie vor gut vermarkten. Entscheidend ist, das Maximale herauszuholen, was an Ertrag und Qualität möglich ist. Da spielt die Sorte eine entscheidende Rolle.

Sortenwahl im Winterweizen 2025

Frühe Saattermine fördern Ertrag und Qualität.

Frühe Aussaaten haben im letzten Herbst einen deutlichen Vorteil gezeigt: Sie ermöglichen eine intensivere Jugendentwicklung, höhere Ährendichten und stabilisieren sowohl Kornertrag als auch Proteingehalt unter wechselhaften Witterungsbedingungen. 

In der Saison 2025 haben sich Kompensationstypen besonders bewährt. Sie gleichen Standortunterschiede und N-Versorgung besser aus und behalten auch bei späterer Aussaat stabile Erträge und Qualitäten.
 

Sortentypen: Bestandesdichte vs. Kompensation

Typ Merkmale Empfehlung
Bestandesdichte hohe Pflanzenzahl pro m², intensive Stickstoffdüngung, hohe Ährendichte bei sehr guten Böden mit sicherer Wasserversorgung, späte Saat vermeiden oder hohe Saatstärken
Kompensation mittlere Pflanzenzahl, starke Ausgleichsleistung pro Pflanze, flexibel in Saattermin und Standort bei variablen Boden- und Witterungsbedingungen, frühe und späte Saat

LG OPTIMIST - A-Weizen im Spitzenfeld

LG OPTIMIST - Größter A-Weizen nach Vermehrungsfläche Aussaat 2024

Ertragsstark, robust und qualitätsstabil.

Der Name ist Programm. Trotz einer schwierigen Vegetation und enttäuschenden Preisniveaus können Weizenanbauer mit LG OPTIMIST positiv bleiben. Die Sorte zeigt in ersten LSV-Ergebnissen sehr gute Ertragsergebnisse bei stabiler A-Qualität.  Damit hält die Sorte, was sie letztes Jahr versprochen hat, und wird den hohen Erwartungen der Vermehrer in Deutschland gerecht, die LG OPTIMIST zur größten A-Weizensorte in der Produktion gemacht haben. 

Der Kompensationstyp überzeugt ertraglich dank seiner hohen Umweltadaption und sehr guter Winterhärte. Gegen entscheidende Leitkrankheiten wie Gelb- & Braunrost aber auch ertrags- und qualitätsbeeinflussenden Ährenfusarium besitzt LG OPTIMIST sehr gute Resistenzeigenschaften. Erträge im dreistelligen Bereich waren auf guten Böden keine Seltenheit. Mit entsprechendem Bestandsmanagement war an diesen Standorten trotz hoher Erträge kein Lagerproblem erkennbar. Die Fallzahlstabilität hat sich dieses Jahr besonders ausgezahlt.

Insgesamt ist LG OPTIMIST einfach ein robuster, anpassungsfähiger Allrounder, der mehrjährig, überdurchschnittliche Ertragsleistungen in sehr vielen verschiedenen Boden-Klimaregionen liefert . Das zeigt sich auch an den Anbauflächen in ganz Europa.

Neben LG OPTIMIST bestätigen auch LG KERMIT und vor allem SPECTRAL im B-Segment ihre Leistungsfähigkeit. 

Ausblick: Wetterextreme erfordern
Sorten mit Anpassungskraft

Frühsaattauglichkeit und Umweltstabilität im Fokus

Um künftigen Wetterunsicherheiten besser zu begegnen, sollten Landwirte weiterhin auf umweltstabile und saatzeitflexible Sorten setzen, um die Ertragssicherheit zu erhöhen und Wetterkapriolen besser kompensieren zu können. Frühsaatverträgliche Sorten zeigen hier einen Vorteil, wenn sie die entsprechende Winterhärte mitbringen.

Landwirte können weiterhin positiv in die Zukunft schauen. Winterweizen ist und bleibt die größte Kultur in Deutschland angeht. Wir als Züchter arbeiten weiterhin daran, das Ertrags- und Qualitätsniveau den wachsenden Herausforderungen anzupassen. 

Mit LG OPTIMIST ist uns das definitiv gelungen.