
N-FLEX Raps von LG - mehr Stickstoff-Nutzungseffizienz
Stickstoff (N) ist als wichtiger Pflanzennährstoff ein zentraler Baustein beim Wachstum und Ertragsaufbau von Winterraps. Liegt der Rapspflanze Stickstoff in ausreichender pflanzenverfügbarer Menge vor, kann sie ihr maximales Ertragspotenzial ausschöpfen. Bei einer Stickstoff-Unterversorgung hingegen „hungert“ die Rapspflanze. Die Folge können Wachstumsdepressionen und Ertragsreduktion sein. Aus diesem Grund ist es für den Landwirt oberstes Ziel, den Rapsbestand optimal mit Stickstoff zu versorgen.
Allerdings hängt die optimale Versorgung mit Stickstoff von vielen Faktoren ab, die der Landwirt nicht immer selbst beeinflussen kann. In der Praxis ist eine optimale N-Versorgung sogar immer häufiger nicht gegeben.
Diese Faktoren können die N-Verfügbarkeit begrenzen:
Novellierung der Düngeverordnung
- Reduzierung der N-Düngung (besonders in „Roten Gebieten“)
Extreme Trockenheit
- Vorliegender Stickstoff kann vom Bestand nicht aufgenommen werden
Starkniederschläge
- N-Verlagerung und/oder N-Auswaschung
Schlechte Befahrbarkeit
- Termingerechte N-Düngung nicht möglich
Kalte Temperaturen
- N-Umwandlungsprozesse im Boden sind gehemmt
Heterogenität der Böden
- Unterschiedliche N-Nachlieferung aus der organischen Bodensubstanz

Der N-Flex Rechner
Raps Sorten mit N-Flex Genetik - wie z.B. AMBASSADOR - sind in der Lage mit suboptimaler N-Verfügbarkeit besser umzugehen als Vergleichssorten. Sie reagieren weniger empfindlich und sichern damit im Vergleich deutlich höhere Erlöse. Nutzen Sie die Excel-Datei für Ihre eigene Simulation.

Ertragsichernder Lösungsansatz der Züchtung
Das Ziel: Die Selektion von Rapssorten, die bei optimaler N-Versorgung Höchsterträge erzielen und zudem weniger sensibel auf eine reduzierte N-Versorgung reagieren als Standardsorten.
Das Vorgehen: In mehrjährigen Versuchsserien mit verschiedenen N-Düngestufen werden die Winterrapssorten hinsichtlich ihrer Ertragsleistung geprüft.
Das Ergebnis: Grundsätzlich führt eine N-Unterversorgung zunächst zu einer Wachstumsdepression und im Anschluss zu einer Ertragsreduktion. Es ist nicht möglich, das hohe Ertragsniveau, das bei optimaler N-Versorgung erzielt wird, bei einer N-Unterversorgung beizubehalten. Gleichzeitig fällt auf, dass bestimmte Sorten ertraglich weniger stark auf eine N-Unterversorgung reagieren als andere Sorten. Diese Sorten können den vorhandenen Stickstoff offensichtlich besser nutzen. Deshalb spricht man hier von einer hohen N-Nutzungseffizienz.
Was bedeutet N-Nutzungseffizienz?
Eine vereinfachte Definition der „N-Nutzungseffizienz“ lautet wie folgt: Kornertrag pro Einheit pflanzenverfügbarem Stickstoff. (MOLL et al. 1982)



- N-Aufnahme: Der pflanzenverfügbare Stickstoff wird über die Wurzel aufgenommen
- N-Assimilation: Der aufgenommene Stickstoff wird zu organischen Verbindungen umgebaut
- N-Mobilisierung: Der in den älteren Pflanzenteilen gebundene Stickstoff wird moblisiert
- N-Translokation: Der mobilisierte Stickstoff wird für die Bildung der Samen verwendet
Die N-Nutzungseffizienz besteht aus zwei separaten Teilprozessen:
- N-Aufnahmeeffizienz: Die Fähigkeit der Pflanze, Stickstoff aus dem Boden aufzunehmen.
- N-Verwertungseffizienz: Die Fähigkeit der Pflanze, den im Pflanzengewebe gebundenen Stickstoff zu mobilisieren und zur Samenbildung wiederzuverwenden sowie aufgenommenen Stickstoff direkt in die Samen zu assimilieren.
N-Aufnahmeeffizienz
Für eine hohe N-Aufnahmeeffizienz benötigt eine Rapspflanze ein gut entwickeltes Wurzelsystem mit einer stark ausgeprägten Pfahlwurzel. Nur auf diese Weise kann auch Stickstoff erreicht und aufgenommen werden, der nicht in unmittelbarer Pflanzenumgebung vorliegt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Wüchsigkeit der Rapspflanze, da bei einer stärkeren Biomasseentwicklung auch mehr Stickstoff assimiliert wird. Rapssorten mit starker Wurzelentwicklung und Wüchsigkeit haben daher in der Regel eine höhere N-Aufnahmeeffizienz!
N-Verwertungs-Effizienz
Für eine hohe N-Verwertungseffizienz muss die Pflanze dazu in der Lage sein, Stickstoff möglichst schnell und mit wenig Aufwand aus den älteren Pflanzenteilen zu mobilisieren, in Richtung der Speicherorgane (Sinks) zu transportieren und schlussendlich zum Aufbau der Rapssamen wiederzuverwenden.
Parallel muss weiterhin eine störungsfreie N-Aufnahme über die Wurzel gewährleistet sein, da zusätzlich Stickstoff aus dem Boden für den Samenaufbau nachgeliefert werden muss. Hier sind Rapssorten im Vorteil, die gesund sind und über gut funktionierende Leitbahnen für den Nährstofftransport verfügen.

AMBASSADOR – DIE ERSTE N-FLEX HYBRIDE!
Als erste Sorte mit hoher N-Nutzungseffizienz hat sich die Hybride AMBASSADOR hervorgetan. Die Versuchsergebnisse zeigen dies eindeutig (siehe Abbildung). Je stärker der N-Stress, desto besser schneidet AMBASSADOR im Verhältnis zu den Vergleichssorten ab.
Zusätzlich zur N-FLEX Genetik verfügt AMBASSADOR über ein ausgezeichnetes Sicherheitspaket mit der von LG bekannten TuYV-Resistenz, der genetisch fixierten Schotenplatzfestigkeit sowie der RLM7-Phomaresistenz.