Vogelgraß im Mais - peacor LG Erbsen Ablenkungsfütterung Spanien

Peacor - ein LG Projekt gegen Vogelfraß-Schäden im Mais

Mit dem Verbot von Mesurol sind die Lösungen gegen Vogelfraß deutlich unsicherer geworden. Wie lange überhaupt noch Vogelrepellent Produkte verfügbar sein werden ist derzeit nicht sicher. Im Falle von Korit z.B. wird aktuell davon ausgegangen, dass es letztmalig 2022/23 zur Verfügung stehen wird.

Peacor - Erbsen-Streifen Ablenkungsfütterung im Mais

Um der Problematik des Vogelfraßes etwas entgegen setzen zu können, hat Limagrain ein europäisches Forschungsprojekt gestartet, das PEACOR–PROJEKT. Dieses Projekt untersucht, ob streifenweiser Anbau von Erbsen am Rande oder in einem Maisfeld zu einem verringerten Vogelfraßschaden des Maises führt. Hintergrund sind ausgesprochen positive Erfahrungen bei Winterraps mit Erbsenstreifen als Ablenkungsfütterung. Die 2020 installierten Versuche wurden unter Praxisbedingungen in mehreren Ländern in Europa durchgeführt.

Erste Ergebnisse 2020 der Peacor Versuche zeigen:

  • Einen deutlich verringerten Vogelfraßschaden bei mäßigem Vogeldruck
  • Einen verringerten Fraßschaden um bis zu 50 %
  • Bei sehr hohem Vogelfraßdruck werden die Effekte deutlich kleiner. Das hat sich in der Praxis 2020 aber auch bei chemischen Vogelrepellent-Produkten so gezeigt.


Die Versuche wurden begleitet mittels NDVI (normierter differenzierter Vegetation Index) gescannt. An den Bildern kann sehr eindrucksvoll die Wirkung bei mäßigem Befall veranschaulicht werden. NVDI ist ein digitales Programm, das Biomasseaufwüchse anhand von Satellitenbildern erstellt.

So legen Sie eine Ablenkungsfütterung in der Praxis an:

Für Flächen zwischen von 1 ha bis 5 ha genügt ein Erbsenstreifen. Dieser kann am Rand des Feldes gesät werden oder auch mittig im Feld sein. Für einen Streifen benötigt man 25 kg Erbsen.
Die Ausbringung erfolgt über die gewöhnliche Drilltechnik oder ganz einfach mit dem Mineraldüngerstreuer oben auf, am besten 1-2 Tage vor der Maisaussaat.
Die Erbsen bitte flach ausbringen, damit die Attraktivität für die Vögel groß ist.
Wichtig: die Erbsen sollen nicht gebeizt sein, damit möglichst hohe Attraktivität aus Sicht der Vögel existiert.
Die Aussaatstärke im Streifen sollte bei 300-500 Pflanzen/m² liegen (Beispiel: Streifen 6 m, TKG 300 Gramm, Aussaatstärke 400 kg/ha. Dann sollte der Streifen ca. 50-60 m lang sein)
Es ist durchaus möglich in den zuvor ausgebrachten Erbsenstreifen bei der Maisaussaat einfach komplett mit durchzufahren.

Fazit - das Peacor-Projekt ist:

  • Eine einfache Möglichkeit Schaden abzuwenden
  • Eine wirksame Möglichkeit den Fraßschaden durch Vögel bei mäßigem Befall deutlich zu verringern
  • Eine kostengünstige Lösung
  • Eine nachhaltige und ökologische Lösung, weil keine chemischen Wirkstoffe zum Einsatz kommen

Sofern man in den Erbsenstreifen den Mais mit aussät, gibt es keine Beeinträchtigung über die Fläche. Später werden über mechanische oder chemische Unkrautbekämpfung  die Erbsen einfach wieder eliminiert.