Mais-Stangenbohnen-Gemenge

Eine alternative Lösung zu reinem Mais

In den letzten Jahren hat der Anbau von Maisgemenge mit anderen Kulturen zugenommen. Auch wenn die Bestände auf den ersten Blick etwas unschön und nicht sauber erscheinen, hat der Anbau durchaus seinen Reiz und seine Berechtigung. Ganz risikolos ist der Anbau allerdings nicht. Was zu beachten ist und wo die Vorteile liegen, wollen wir näher beleuchten.

Mais und Stangenbohnen haben eine lange Tradition und werden in den Herkunftsländern des Maises oft gemeinsam angebaut. Dank der Stangenbohne als Gemengepartner haben Sie eine anerkannte Mischkultur. Die Stangenbohne nutzt den Mais als Rankhilfe und liefert im Gegenzug fixierten Luft-Stickstoff, der dem Mais zugutekommt.

Ihre Vorteile beim Anbau

  • Erhöhung der Biodiversität
  • Geringerer Stickstoffbedarf
  • Erhöhung des Eiweißgehalts
  • Erweiterung der Fruchtfolge

Im Rahmen der GAP 2023 ist Mais/Bohne eine eigenständige Kultur und wird somit als eigenes Fruchtfolgeglied betrachtet. Im Rahmen der Einhaltung der GLÖZ 7 (guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand der Flächen) erhalten Sie ca. 156 €/ha dafür.

Das gilt es zu beachten:

  1. Die fertige Mischung setzt sich aus 1/3 Stangenbohnen und 2/3 Maiskörnern, bezogen auf die Anzahl der Körner, zusammen. Die Aussaatempfehlung liegt bei 12 Pflanzen/m².
  2. Die Aussaat sollte erst im Mai erfolgen, da die Stangenbohnen frostempfindlich sind.
  3. Wir sind überzeugt, dass frühe Maissorten wegen des verspäteten Aussaattermins und der längeren Grünphase der Bohnen besser geeignet sind. Sie gewährleisten damit das gleiche Erntefenster für die Silomaisernte und die Ernte das Gemenges.
  4. Pflanzenschutz:
    Chemisch ist Pflanzenschutz nur im Vorauflauf möglich mit Stomp® Aqua (2 l/ha) und Spectrum (0,5 l/ha).
    → Nachauflaufherbizide stehen nicht zur Verfügung.
    → Mechanische Unkrautbekämpfung mittels Striegel und Hacke ist eine weitere Möglichkeit.
  5. Wird das Gemenge als Silage an Rinder verfüttert, achten Sie darauf, dass die Bohnen phasinarm sind.

Wann ist der Anbau für Sie nicht geeignet?

  • Kartoffeln als Vorfrucht
  • Extremstandort (sehr kalt, sehr leicht, sehr wechselhaft, sehr starker Unkrautdruck, vor allem von spät auflaufenden Unkräutern/-gräsern)
  • Der chemische Pflanzenschutz mit Stomp® Aqua und Spectrum ist nicht möglich
  • Es ist eine späte Herbizidbehandlung im Nachauflauf geplant

Fazit: Mais-Stangenbohnen-Gemenge ist ein neues Fruchtfolgeglied und kann aus verschiedenen Gründen für landwirtschaftliche Betriebe interessant sein.

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