Körnererbse
- Humose, tiefgründige Lehmböden gut geeignet, bei auseichender Wasserversorgung sind leichtere und flachgründigere Böden ebenfalls geeignet.
- Ungeeignet sind Sand- und Tonböden, saure oder staunasse sowie verdichtete Böden.
- Wichtig sind gute Keimwasserversorgung und ausreichende Wasserversorgung zur Blüte.
- Trockene Abreifebedingungen günstig für gesunde Abreife
- pH-Wert: 6-7
- Auflockerung getreide- und maisintensiver Fruchtfolgen.
- Mit sich selbst unverträglich. Anbaupausen von 5 bis 6 Jahren einhalten!
- In der Nachbarschaft sollten wegen des Überwanderns von Schädlingen keine Leguminosen stehen.
- Geringere Ansprüche an die Vorfrucht.
- Geeignete Vorfrüchte sind Getreidearten.
- Die effektive Verwertung des von der Körnererbse hinterlassenen Stickstoffs erfordert das Unterlassen unnötiger Bodenbearbeitung nach der Ernte und die Minimierung vegetationsloser Zeit.
- Die richtige Wahl der Folgefrucht (Wintergerste, Winterweizen), Zwischenfrüchte sowie ggfs. Frühsaaten reduzieren die Mineralisierung des fixierten Stickstoffs und somit die Gefahr der Nitratauswaschung in den Wintermonaten.
- Vorfruchteffekte sind neben der N-Lieferung die Bodengare, eine verbesserte Bodenstruktur, Humuslieferung und phytosanitäre Effekte.
- Eine gut durchwurzelbare Krume ist Voraussetzung für den erfolgreichen Körnererbsenanbau.
- Es gilt: Je sorgfältiger Bodenbearbeitung und Aussaat durchgeführt werden, umso sicherer und höher sind Aufgang und Ertrag.
- Eine gründliche und mindestens 15 cm tiefe Bodenlockerung hat im Herbst zu erfolgen. Eine Pflugfurche ist nicht zwingend erforderlich.
- Krumentiefe Lockerung ist nur notwendig, wenn Bodenverdichtungen vorliegen.
- Stoppelbearbeitung nach der Ernte der Vorfrucht zur Bekämpfung von Ausfallkulturen und Unkräutern lohnend, um u. a. den Bodenwasservorrat zu schonen.
- Die Saatbettbereitung sollte bei Befahrbarkeit der Böden zeitig, möglichst in der ersten Märzhälfte, erfolgen. Vermeiden von Strukturschäden hat aber Priorität! („Spuren im Acker = Spuren im Geldbeutel“)
- Das Saatbett muss auf Ablagetiefe gelockert werden und ausreichend feinkrümelig sein.
- Möglichst früh im März, um die Vegetation optimal auszuschöpfen und hohe Körnererbsenerträge zu realisieren.
- Üblicher Termin: Anfang März bis Anfang April
- Minimaltemperaturen für die Keimung: 1 bis 3 °C
- Im Jugendstadium werden Fröste bis ca. -4 °C toleriert.
- Ablagetiefe liegt zwischen 4 und 7 cm, um den hohen Keimwasserbedarf zu decken.
- Reihenabstand je nach Sätechnik zwischen 12 und 45 cm (Getreideabstand üblich)
- Saatstärke: 60 - 80 kf. Körner/m²
- Drillsaat, mit Kreiseleggen-Drillmaschien-Kombinationen, hat sich in der Praxis bewährt.
- Keine Stickstoffdüngung nötig. N-Fixierungsleistung deckt den Eigenbedarf.
- Grunddüngung mittelfristig nach Entzug ausrichten. Im Rahmen der Fruchtfolge sollte Leguminosen bei der Grunddüngung jedoch bevorzugt werden.
- Entzüge:
P2O5: 11 kg pro t Korn
K2O: 14 kg pro t Korn
MgO: 2 kg pro t Korn - Schwefelbedarf: ca. 20 kg/ha
- Organische Düngung nicht empfehlenswert.
- Bei Kalkbedarf ist zu Körnererbsen zu kalken.
- Herbizidanwendung (im VA oder NA) aufgrund langsamer Jugendentwicklung notwendig!
- Zusätzlich besteht Gefahr der Spätverunkrautung. (Folge: Ernteerschwernisse)
- Bei VA-Anwendung ist Einhalten der Mindestablagetiefe und im NA die Applikation ab ca. 5 cm Wuchshöhe wichtig, sonst Schädigungen der Pflanzen möglich.
- Problemunkräuter: Weißer Gänsefuß, Melde-Arten, Kamille & Klettenlabkraut
- Auswahl distelfreier Standorte wichtig! (Für die Distelbekämpfung gibt es in Körnererbsen keine zugelassenen Herbizide.)
- Fungizidanwendung ist nur selten (bei extremen Befallsdruck) erforderlich.
- Saatgutbeizung gegen Auflaufkrankheiten zu empfehlen.
- Insektizide müssen im Mittel nur einmal, eventuell zur Bekämpfung des Blattrandkäfers, der Grünen Erbsenlaus bzw. des Erbsenwicklers, eingesetzt werden.
- Zur Bekämpfung stehen Lambda-Cyhalothrin- und Pirimicarb-haltige Insektizide zur Verfügung,
- Grauschimmel (Botrytis cinerea)
- Brennfleckenkrankheit (Asxochyta-Arten)
- Echter und Falscher Mehltau (Erysiphe pisi, Peronospora pisi)
- Viruskrankheiten
- Grüne Erbsenlaus (Acyrthosiphon pisum)
- Erbsenwickler (Cydia nigricana)
- Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
- Ernte Juli bis Anfang August erfolgt im Drusch mit Standardmähdrescher.
- Dank Semileafless-Typen, bei denen sich Pflanzen stark verranken, ist der Mähdrusch heute nicht mehr problematisch.
- Zum Erntezeitprunkt müssen die Hülsen hellbraun und die Körner hart sein.
- Optimale Kornfeuchte für den Drusch: 15 – 17 % (max. 24 %)
- Quetschungen (Kornfeuchte > 24 %) und Bruch oder Risse (Kornfeuchte < 15 %) der Körner sind beim Drusch zu vermeiden.
- Drusch zur Minimierung des Hülsenplatzens in die Morgen- oder Abendstunden verlegen.
Weitere Anbauhinweise finden Sie unter:
http://www.thueringen.de/de/ tll/pflanzenproduktion/marktfrucht/
http://www.ufop.de/746.php