Ackerbohne
LG CARTOUCHE
- Ackerbohnen haben verhältnismäßig hohe Ansprüche an den Boden.
- Eine ausgeglichene Wasserversorgung über die gesamte Vegetationsperiode sollte gegeben sein. Besonders zum Zeitpunkt der Blüte und des Hülsenansatzes ist eine kontinuierliche Wasserversorgung wichtig.
- Tiefgründige, lehmige bis tonige, humusreiche Böden – Ackerzahl über 40 und pH-Wert 6,5 bis 7,5 – mit hohem Wassernachlieferungsvermögen sind am besten geeignet.
- Auf zeitiges Befahren im Frühjahr und damit die Möglichkeit früher Saat ist bei der Standortwahl besonderes Augenmerk zu legen.
- Auflockerung getreide- und maisintensiver Fruchtfolgen
- Mit sich selbst und anderen Schmetterlingsblütlern (Klee!) unverträglich. Anbaupausen von 4 bis 5 Jahren einhalten!
- Geringere Ansprüche an die Vorfrucht.
- Geeignete Vorfrüchte sind Getreidearten, Ausnahme Roggen und Hafer (Wirtspflanzen für Nematoden, die auch die Ackerbohne befallen).
- Die effektive Verwertung des von der Ackerbohne hinterlassenen Stickstoffs erfordert das Unterlassen unnötiger Bodenbearbeitung nach der Ernte und die Minimierung vegetationsloser Zeit.
- Die richtige Wahl der Folgefrucht (Wintergerste, Winterweizen), Zwischenfrüchte sowie ggfs. Frühsaaten reduzieren die Mineralisierung des fixierten Stickstoffs und somit die Gefahr der Nitratauswaschung in den Wintermonaten.
- Vorfruchteffekte sind neben der N-Lieferung die Bodengare, eine verbesserte Bodenstruktur, Humuslieferung und phytosanitäre Effekte.
- Eine gut durchwurzelbare Krume ist Voraussetzung für den erfolgreichen Ackerbohnenanbau.
- Eine gründliche und mindestens 15 cm tiefe Bodenlockerung hat im Herbst zu erfolgen. Eine Pflugfurche ist nicht zwingend erforderlich.
- Krumentiefe Lockerung ist nur notwendig, wenn Bodenverdichtungen vorliegen.
- Stoppelbearbeitung nach der Ernte der Vorfrucht zur Bekämpfung von Ausfallkulturen und Unkräutern lohnend, um u. a. den Bodenwasservorrat zu schonen.
- Die Saatbettbereitung sollte bei Befahrbarkeit der Böden zeitig, möglichst in der zweiten Februarhälfte, erfolgen. Vermeiden von Strukturschäden hat aber Priorität! („Spuren im Acker = Spuren im Geldbeutel“)
- Das Saatbett muss auf Ablagetiefe gelockert werden und ausreichend feinkrümelig sein.
- So früh wie möglich, Ende Februar bis Mitte März, um die Vegetation optimal auszuschöpfen und hohe Ackerbohnenerträge zu realisieren.
- Minimaltemperaturen für die Keimung: 2 bis 3 °C
- Ablagetiefe liegt zwischen 5-8 cm, um den hohen Keimwasserbedarf zu decken. Weitere Vorzüge der tiefen Ablage sind bessere Wurzelausbildung und höhere Standfestigkeit.
- Reihenabstand je nach Sätechnik zwischen 15 und 45 cm
- Saatstärke
bei Einzelkornsaat: 30 – 35 kf. Körner/m²
bei Drillsaat: 40 – 45 kf. Körner/m²
Einzelkornsägeräte haben sich in der Praxis bewährt. Die verbesserte Standraumverteilung bietet besseren Lichteinfall für einen guten Hülsenansatz und bessere Standfestigkeit.
- Keine Stickstoffdüngung nötig. N-Fixierungsleistung deckt den Eigenbedarf.
- Grunddüngung mittelfristig nach Entzug ausrichten. Im Rahmen der Fruchtfolge sollte Leguminosen bei der Grunddüngung jedoch bevorzugt werden.
- Entzüge:
P2O5: 12 kg pro t Korn
K2O: 14 kg pro t Korn
MgO: 2 kg pro t Korn - Schwefelbedarf: ca. 20 kg/ha
- Organische Düngung nicht empfehlenswert.
- Bei Kalkbedarf ist zu Ackerbohnen zu kalken.
- Herbizidanwendung (im VA oder NA) aufgrund langsamer Jugendentwicklung notwendig!
- Zusätzlich besteht Gefahr der Spätverunkrautung. (Folge: Ernteerschwernisse)
- Problemunkräuter: Weißer Gänsefuß, Melde-Arten, Kamille & Klettenlabkraut.
- Auswahl distelfreier Standorte wichtig! (Für die Distelbekämpfung gibt es in Ackerbohnen keine zugelassenen Herbizide.)
- Fungizidanwendung ist nur selten (bei extremen Befallsdruck) erforderlich.
- Insektizide müssen im Mittel weniger als einmal, eventuell zur Bekämpfung der Schwarzen Bohnenlaus, eingesetzt werden.
- Bekämpfungsschwelle Schwarze Bohnenlaus: 5 – 10 % befallene Pflanzen. (Ziel: Blattlausfreiheit vor dem Aufblühen der Ackerbohnen)
- Zur Bekämpfung stehen Lambda-Cyhalothrin- und Pirimicarb-haltige Insektizide zur Verfügung.
- Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae)
- Brennfleckenkrankheit (Asxochyta fabae)
- Bohnenrost (Uromyces phaseoli)
- Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae)
- Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
- Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus)
- Stängelälchen-Nematoden
- Ernte Ende August/Anfang September erfolgt im Drusch mit Standardmähdrescher.
- Zum Erntezeitprunkt müssen die Hülsen schwarz und die Körner hart sein, einzelne unreife Hülsen an den Triebspitzen können toleriert werden. Stängel sollte überwiegend braun bis schwarz verfärbt sein.
- Optimale Kornfeuchte für den Drusch: 15 – 17 % (max. 24 %)
- Quetschungen (Kornfeuchte > 24 %) und Bruch (Kornfeuchte < 15 %) der Körner sind beim Drusch zu vermeiden.
- Drusch sehr reifer Bestände zur Minimierung von Bruchkorn in die Morgen- oder Abendstunden verlegen